Wer eine privatärztliche Behandlung in einem Krankenhaus möchte, braucht einen entsprechenden Tarif. Während diese Krankenversicherungstarife mit Chefarztbehandlung bei privaten Kassen eher die Regel als die Ausnahme sind, ist eine freie Arztwahl bei einem stationären Aufenthalt in einer Klinik für Kassenpatienten ausgeschlossen. Durch private Zusatzpolicen ist eine Chefarztbehandlung trotzdem möglich.
Chefarztbehandlung – meist auch Unterbringung in Einzelzimmern
Ein Tarif mit Chefarztbehandlung wird meist in Verbindung mit der Unterbringung in Ein- oder Zweibettzimmern angeboten. Zum Vergleich: Wird nur die Grundleistung der gesetzlichen Krankenkasse erbracht, teilen sich bis zu vier Patienten ein Zimmer. Außerdem übernimmt der jeweils diensthabende Arzt die Behandlung. Das kann häufig auch bedeuten, dass die Ärzte während eines Krankenhausaufenthaltes häufiger wechseln. Weil die Unterschiede zwischen den Leistungen gesetzlicher und privater Krankenkassen nirgendwo so gravierend sind wie bei der stationären Behandlung im Krankenhaus, lohnt für diese Fälle eine zusätzliche Police. Wie hoch die Kosten dafür sind, ist nicht nur von den Details des Tarifs abhängig, auch ein sorgsamer Vergleich der Anbieter ist angeraten – eine bessere Behandlung schlägt sehr unterschiedlich zu Buche. Die Krankenhäuser hingegen rechnen solche Premiumleistungen deutlich höher ab: Laut Gebührenordnung darf bei der Chefarztbehandlung der 3,5-fache Satz in Rechnung gestellt werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die abgeschlossene Police auch die Kosten bis zu diesem Satz trägt, sonst können zusätzliche Gebühren fällig werden, die der Patient selbst tragen muss.
Zusatzpolice als Ergänzung ideal
Die Unterschiede zwischen den Leistungen, die für privat versicherte Patienten und gesetzlich Versicherte in einem Krankenhaus erbracht werden, sind gravierend. Während die Unterschiede bei einer ambulanten Behandlung meist kaum spürbar sind, entscheidet die Versicherung darüber, ob ein Einzelzimmer zur Verfügung gestellt wird oder der Patient sich den Raum mit einigen Mitpatienten teilen muss. Auch ständig wechselnde Ärzte können die gesetzlich versicherten Patienten Nerven kosten. Zwar muss eine Behandlung durch einen Chefarzt nicht immer besser sein, meist verfügen Chefärzte allerdings über mehr Erfahrung. Ideal: Die günstige gesetzliche Krankenversicherung durch eine private Police ergänzen.
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